Subwoofer Aufstellung

Subwoofer aufstellen und entkoppeln

Satte und dynamische Bässe, die gegen die Magengrube drücken. Explosionen, die durch Mark und Bein gehen und einem das Gefühl geben, mitten im Geschehen zu sein. Erst der Subwoofer rundet das Filmerlebnis richtig ab und darf daher in keinem Heimkino fehlen. Dem ersten Probehören nach dem Anschließen des Subs folgt aber oftmals die Ernüchterung. Die Bässe klingen schwammig und alles andere als präzise. Es ist nur ein einziges Dröhnen wahrzunehmen und der Nachbar steht bereits nach wenigen Minuten an der Haustür. Bevor ihr jedoch euren Bass-Boliden aus dem Fenster werft oder über einen Umzug nachdenkt, lest euch unsere Tipps zur Subwoofer Aufstellung und Entkopplung durch.

Subwoofer richtig aufstellen

Die perfekte Lösung für die Aufstellung des Subwoofers gibt es leider nicht. Dafür spielen zu viele Faktoren wie zum Beispiel die Raummaße, der Hörplatz, die Beschaffenheit des Raums und des Bodens eine Rolle. Die Platzierung des Subwoofers erfolgt im Vergleich zur Aufstellung der Lautsprecher zudem nach anderen Regeln. Während den Lautsprechern feste Positionen innerhalb des Raums zugeschrieben werden, ist der Subwoofer nicht an die Symmetrie des Kinoraums gebunden. Da es für das menschlichen Gehör nicht möglich ist, die genaue Herkunft von tiefen Frequenzen im Raum zu bestimmen, kann der Sub theoretisch beliebig im Raum gestellt werden. Leider klingt er nicht überall gleich gut. In vielen Positionen dröhnt er entweder aufdringlich oder ist kaum mehr wahrnehmbar. Grund für die unterschiedliche Wahrnehmung des Tieftöners sind Raummoden und Schallübertragungen der tiefen Frequenzen in die Gebäudesubstanz.

Video-Exkurs: Was sind Raummoden und was könnt ihr dagegen tun?


Die in dem Video dargestellten Bassfallen helfen, den tieffrequenten Bässen einen Teil der Energie entziehen. In unserem Heimkino „Kinoschmiede“ verwenden wir selbst gebaute Bassabsorber, die in den vorderen Ecken platziert wurden.

5 Tipps zur besseren Positionierung eures Tieftöners
  • Nicht in die Raumecken stellen: Eine Aufstellung in den Raumecken führt aufgrund der dort herrschenden Schalldruckmaxima zu dröhnenden Bässen.
  • Wandnahe Aufstellungen vermeiden: An der Wand habt ihr ebenfalls Schalldruckmaxima, nur nicht so ausgeprägt wie in den Ecken. Daher sollte der Subwoofer mit etwas Abstand zu Wand aufgestellt werden.
  • Die Kriechmethode verwenden: Stellt den Subwoofer auf eure präferierte Hörposition und wählt eine Filmszene aus, in der euer Bass-Bolide richtig zur Geltung kommt. Kriecht nun durch den Raum bis ihr eine Stelle gefunden habt, in der euch der Bass am besten gefällt. Euer Kopf sollte dabei ungefähr auf der Höhe sein, auf der sich der Sub später befinden wird.
  • Ausprobieren: Die beste Methode ist immer noch Ausprobieren. Sucht euch eine basslastige Filmszene aus und spielt die Szene bei unterschiedlichen Subwoofer-Aufstellungen ab. Denkt aber daran, dass ihr die euren Tieftöner immer neu einmessen müsst, wenn ihr ihn verschiebt.
  • Messequipment nutzen: Betrachtet das Messen als ergänzende Maßnahme zu den anderen Tipps. Um problematische Frequenzen und Raummoden zuverlässig zu identifizieren, kommt ihr nicht um entsprechendes Messequipment herum. Ein Raummodenrechner identifiziert zwar theoretisch die problematischen Frequenzen für einen gegebenen Raum. In der Praxis ist ein Messmikrofon mit entsprechender Software allerdings akkurater und berücksichtigt auch die relative Position von Subwoofer zur Hörposition.

Soll ich meinen Subwoofer lieber an- oder entkoppeln?

Neben der Aufstellung eures Subwoofers ist zudem die An- oder Entkopplung des Tieftöners für ein zufriedenes Klangerlebnis entscheidend. Durch das Schwingen der im Subwoofer verbauten Membran entstehen Resonanzen, die sich spürbar auf das Subwoofer-Gehäuse und auf den Untergrund übertragen können. Dies ist insbesondere beim Downfire-Subwoofer der Fall, da die Tiefton-Chassis nach unten gebaut ist und so verstärkt den Schalldruck auf die Gebäudesubstanz abgibt. Andere Komponenten im Raum wie zum Beispiel Hifi-Rack, Lowboard, Schränke etc. können dadurch ebenfalls zum Mitschwingen angeregt werden. Auf der einen Seite wirken einige Filmszene aufgrund des Mitschwingens realistischer, auf der anderen Seite bekommen eure Nachbarn mehr mit, als euch lieb ist.
Welche Lösung für euch am ehesten infrage kommt, hängt vom Boden des Hörraums ab.

Bei Holzböden: Subwoofer durch Absorber bzw. Resonanzdämpfer entkoppeln

Steht ein Subwoofer direkt auf Parkett-, Laminat- oder anderem Holzboden, so kann dieser durch die Gehäusevibrationen des Subwoofers stark zum Mitschwingen angeregt werden. Diese Vibrationen übertragen sich leicht auf umstehende Möbelstücke, Schränke etc. Möchtet ihr diesen Effekt unterbinden, müsst ihr euren Sub durch sogenannte Absorber oder Resonanzdämpfer vom Boden entkoppeln. Die Resonanzdämpfer bestehen aus Materialien wie etwa Gummi, welche die Gehäusevibrationen des Subwoofers absorbieren können. So werden die Vibrationen nicht auf den Boden eures Heimkinos und auf umstehende Möbel übertragen.

Bei schallharten Böden: Verwendet Spikes zum Ankoppeln eures Bass-Boliden

Wenn euer Heimkino mit schallhartem Boden ausgestattet ist (beispielsweise Beton oder auf Estrich verlegtem Teppichboden), dann solltet ihr euren Bass-Boliden lieber an den Boden ankoppeln. Beim Ankoppeln werden die Gehäuseschwingungen des Subwoofers bewusst in den Boden geleitet. Bei schallharten Böden, die nicht mitschwingen, wird die Schwingungsenergie vom Boden absorbiert. Um euren Subwoofer an den Boden eures Hörraums anzukoppeln, verwendet ihr am besten Spikes und schraubt diese mit der Spitze nach unten in den Subwoofer. Durch das An- bzw Entkoppeln wird euer Subwoofer präziser klingen und euren Ohren wesentlich mehr Freude bereiten.