Düstere und trostlose Zukunftsvision von einem Industrie durchzogenen Los Angeles und menschenähnlichen Robotern, die auf der Suche nach dem eigenen Schöpfer sind. Ridley Scott kreierte mit Blade Runner ein atmosphärisch dichtes Science-Fiction Meisterwerk, das seiner Zeit weit voraus war und auch heute nichts von seiner Faszination verloren hat.
Bewertung:
Erscheinungsjahr: 1982
Genre: Science-Fiction, Dystopie
Filmdauer: 112 min.
Altersfreigabe: FSK: 16
Regie: Ridley Scott
Schauspieler: Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young
Produktionsland: USA
Blade Runner Kritik
Los Angeles 2019: Am Smog erfüllten Himmel zucken vereinzelt Blitze auf. Die Stadt ist in einen dichten Nebel eingehüllt, der sich auf die ruinenartigen Gebäude wie ein Schleier legt. Rauchende, Feuer speiende Schlote ragen bedrohlich aus den dunklen Straßenschluchten empor. Industrie bestimmt das Großbild der Stadt und jeder Quadratzentimeter ist zugebaut. Vereinzelt durchdringen suchende Scheinwerfer und die Lichter der schwebenden Polizei-Gleiter und Werbe-Zeppeline das Zwielicht. Selbst die Sonne scheint am Tag nur sehr schwach und trübe durch.
Inmitten dieser menschenfeindlichen, düsteren Umgebung ragt eine riesige Pyramide heraus, die Tyrell Cooperation, die nach dem Motto
„More human than human“
menschenähnliche Androiden (Replikanten) erschafft.
Was passiert, wenn der Mensch versucht Gott zu spielen, was berechtigt ihn dazu über die Existenz von Lebensformen zu entscheiden und wie definiert sich eigentlich Menschlichkeit?
Mit diesen essentiellen ethischen Grundfragen beschäftigt sich Blade Runner und lässt häufig Parallelen zum Determinismus-Gedanken erkennen.
Ist das was wir tun vorbestimmt? Welchen Sinn hat unsere Existenz, wenn wir doch eh sterben?
„Too bad she won’t live, but then again who does?“
Gibt es einen freien Willen oder liegen unsere Entscheidungen einfach nur in der Summe unserer Erinnerungen und Erfahrungen begründet. Wenn selbst Androiden Gefühle wie Vertrautheit und Liebe entwickeln können, was macht uns dann eigentlich aus?
Ridley Scott schaffte es aus der Romanvorlage „Do androids dream of electronic sheep“ eine düstere, aber zugleich auch zeitlose Dystopie, die unglaublich atmosphärisch und visonär ist, zu kreieren. Einen großen Anteil daran hat auch die Musik von Vangalis, der einerseits viel zur bedrohlich, beklemmenden Atmosphäre beiträgt aber auf der anderen Seite auch die menschliche Seite der Replikanten betont.
Erst durch seine Filmmusik konnte eine der bewegendsten Todesszenen der Filmgeschichte ihre Wirkung richtig entfalten und ich bekomme auch selbst nach dem 10. Mal noch immer Gänsehaut…
„I’ve seen things you people wouldn’t believe.
Attack ships on fire off the shoulder of Orion.
I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhauser gate.
All those moments will be lost in time, like tears in rain.
Time to die…“
Blade Runner Trailer